Wintertag

Gestern verbrachten wir (ch, wh, mb) einen herrlichen Wintertag am Fichtelberg und erfreuten uns an der herrlichen Schneedecke, die bis heute Morgen auf 30cm angewachsen ist. Insofern einfach und ohne Worte einige Fotos von und … wahrscheinlich von unserem letzten in diesem Winter…

Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos, Fotostrecken und Videos | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

YUPADEE

Tief YUPADEE am 16.04.2024 um 00 Uhr UTC. Mit freundlicher Genehmigung des Vereins Berliner Wetterkarte e.V.

YUPADEE, das ist nicht nur der Ausdruck unserer Freude, sondern auch der Name des Tiefs, welcher uns diese Schneefreuden brachte. Es zog Anfang der Woche von Irland in den Nordseeraum. Beim Durchzug der Kaltfront am Montag Abend gab es zwei kleine Schauerzellen, die hauptsächlich am Erzgebirgskamm und rund um Annaberg Niederschläge bis über 10mm brachten. In Sachsen gab es vereinzelt auch Gewitter mit Graupel, das Erzgebirge war aber, den Radarbildern zufolge, nicht davon betroffen.

Allerdings lagen wir an der Südflanke des Tiefs, wo ein starker Temperaturgradient für ein Starkwindfeld sorgte. Der Fichtelberg registrierte zum Zeitpunkt des Kaltfrontdurchgangs mit 117 km/h Windstärke 11, ebenso die Tieflandstationen Flughafen Halle/Leipzig und Meißen mit 104 km/h. Nossen (96 km/h) und Chemnitz (93 km/h) hatten Windstärke 10.

In der Nacht überquerte ein größeres Niederschlagsgebiet das Erzgebirge, bei welchem der Regen oberhalb von 700 Metern in Schnee überging. Am Dienstagmorgen konnte sich der Fichtelberg über 7cm frischen weißen Neuschnee erfreuen. Weitere Messstationen wie Oberwiesenthal, Bärenstein, Reitzenhein oder Rübenau bekamen immerhin 2cm ab. YUPADEE!!!

Nach der ersten rekordwarmen Dekade des Aprils bleibt uns in der zweiten das kaltnasse Aprilwetter erhalten. Nach dem Wochenende könnte es zumindest wieder sonniger und etwas wärmer werden, die Rekordwärme ist aber erst einmal vorbei.

Brigitte Roscher hat das diesjährige Aprilwetter – vom Strandkorb bis zum Schneemann in ein perfekt passendes Bild gepackt. Vielen Dank dafür!

Der April 2024 in einem Bild – Vom Strandkorb zum Schneemann. Foto: Brigitte Roscher
Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos | Verschlagwortet mit , , | 1 Kommentar

Wochenrückblick – Beginn des Vollfrühlings

Aus Urlaubsgründen gibt es einen zusammenfassenden Wochenrückblick, um die spannende Wetterwoche Revue passieren zu lassen.

Nach dem ersten Sommertag am 6. April folgte im Erzgebirge nach sonntäglicher Unterbrechung mit Temperaturen bis „nur“ 24°C am Montag ein weiterer Sommertag. Aue übertraf den gerade erst aufgestellten Rekord der ersten Aprildekade mit 28,4°C ein weiteres Mal um 2 Grad. Auch die 21,4°C auf dem Fichtelberg waren jenseits aller bisher gemessenen Dekadentemperaturen. Die Top 10 der 134-jährigen Temperaturreihe führen nun vier Apriltage in diesem Jahr an.

Die 10 höchsten Tagesmaxima der ersten Aprildekade auf dem Fichtelberg in der Temperaturreihe 1890-2024. Quelle: sklima.de

Aufgrund dieser außergewöhnlichen Temperaturen endete auch die erste Aprildekade außergewöhnlich. In Aue lag das Dekadenmittel mit 14,0°C ganze 2,4K über dem zweitplatzierten Jahr 2009 (11,6°C). Der Fichtelberg meldete mit 8,4°C „nur“ ein Vorsprung von 1,4K auf den Platz 2 im Jahre 2014 (7,0°C).

Einen Versuch, das zu ändern, startete das Tief URSULA am Mittwoch und schickte eine markante Kaltfront über das Land, welches die Tagesmaxima über 10°C absenkte. So erreichten Aue und Schwarzenberg-Oswaldtal nur noch eine Höchsttemperatur von 12,8°C. In der Folgenacht zum 11. April gab es am Erzgebirgskamm Frost bis -5,5°C (Kühnhaide).

Temperaturkurve der Privatstation Schwarzenberg-Oswaldtal. Quelle: awekas.at

In den Alpen wurde es bis auf etwa 1300 Meter herab nochmals weiß. Da ich gerade in den Südalpen verweilte, nutzte ich die Chance, um auf dem Monte Baldo in etwa 1750 Metern Höhe einen Schneemann zu bauen, auch wenn er durch reichliche Saharastaubablagerungen etwas angebräunt wurde 😉

Zurück zum Erzgebirge, hier hielt der „Kälteeinbruch“ nicht an und am Wochenende wurden in den warmen Tälern erneut die 20°C überschritten und auch der Fichtelberg hielt mit Höchstwerten über 15°C gut mit. Allerdings war es auf Sachsens höchstem Gipfel bei Böen bis Windstärke 9 nicht ganz so angenehm.

Und auch die Natur hat in der letzten Woche einen großen Sprung gemacht. Mit dem Beginn der Apfelblüte und der Blattentfaltung der Stileiche wurde der Vollfrühling eingeleitet. Selbst die Kiefern stäuben schon um die Wette. Der Holunder, der den Frühsommer markiert, steht auch schon in den Startlöchern.

Allerdings wird er erst einmal ausgebremst. Denn kommende Woche wird sehr wechselhaft und die Höchstwerte gehen mehr als 10°C zurück. In höheren Lagen kann es sogar zumindest vorübergehend weiß werden. „Wintereinbruch“ schreien die Medien … aber es ist nichts anderes als das ganz normale Wetter eines launischen Aprils, der uns einfach bisher extrem verwöhnt hat. Also erfreuen wir uns an den Schneemännern, die da kommen mögen 😉 (ch)

Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , | Kommentar hinterlassen

Die letzte Winterinsel in Deutschland

Blick auf die Zugspitze 2962 m NN von Ehrwald aus.

Dort oben ist auch jetzt noch richtiger Winter mit knapp 4 Meter Schnee !!!

Vor Ostern durften wir, dank des genialen Geburtstagsgeschenkes von meiner lieben Familie auf dem Zugspitzplatt Ski fahren und im Iglu übernachten 😊.


Auf dem Zugspitzplatt befindet sich ein relativ kleines Skigebiet und liegt auf einer Höhe zwischen 2000 und 2700 m NN. Es ist relativ windgeschützt und sehr schneesicher. 20 km blaue und rote Pisten stehen zur Verfügung, diese sind oft sehr schmal und nicht allzu lang. Bei den vielen Skifahrern herrscht dadurch ein ziemliches Gewusel und die Pisten sind bei Neuschnee zerfahren. Ski fahren geht, aber es gibt wesentlich attraktivere Skigebiete… „Note 3“

Wie der schöne Berg allerdings „zugebaut“ ist und wie der kleine Rest vom Gletscher durch die Pistenraupen „bearbeitet“ wird, darüber darf man in dem Moment nicht nachdenken ☹.

Also…, es machte trotzdem Spaß und es war ein gaaanz faszinierendes Erlebnis bei blauem Himmel, Sonne, 420 cm knirschendem Pulverschnee und minus 10 Grad da oben Ski zu fahren.

Abendstimmung auf dem Berg bei minus 15 Grad

Und nun kommt der zweite und eigentliche Höhepunkt – Übernachtung im „Iglu-Dorf Zugspitze“.

Eine richtige Vorstellung was mich erwartet hatte ich nicht – wollte es auch nicht wissen – Überraschung eben. Nur eins war mir als „Fichtelberg Wetterfrosch“ klar, die wärmsten Sachen und davon zwei Schichten müssen mit auf den Berg.

Das Iglu-Dorf besteht aus 3 Meter dicken Wänden und man hat 1,5 Meter Schnee und Eis über dem Kopf. Es gibt darin 14 Schlafiglus, ein Gemeinschaftsiglu, 2 Toiletten, draußen eine Sauna und einen Whirlpool (allerdings nicht für mich – bin ja Kälte Fan 😊)

Es geht los…. Auf dem Zugspitzplatt in 2600 m Höhe sind es jetzt minus 15 Grad, über der Schneedecke – „an unseren Füßen“ sogar minus 19 Grad. Betritt man die faszinierende, glitzernde Eishöhle dann wird es gleich warm. Genau Null Grad, plus/minus 2 Zehntel sind die Temperaturen innen. Als erstes durften wir einen Rundgang machen und alles besichtigen.

Im großen Gemeinschaftsiglu ist ein Tresen aufgebaut. Dort bekommt man vom heißen Wasser über Tee bis Whisky so ziemlich alles. Es lohnt sich aber einen Thermobecher mitzunehmen, in normalen Tassen ist der heiße Glühwein schon beim Einfüllen kalt ☹. Bei einer Brotzeit und zu später Stunde Käsefondue besteht die Möglichkeit sich zu unterhalten, andere Menschen kennenzulernen, Spiele zu spielen…

Gemeinschaftsiglu

Die Iglu-Toilette ist nichts für Hygieneliebhaber… 😊 Denn es gibt kein Wasser, geht ja bei Dauerfrost nicht… Also, zum Hände „waschen“ wird Händedesinfektionsmittel verwendet und am Papierhandtuch abgeschmiert und Zähne putzen muss da ausnahmsweise auch ausfallen…

Iglu-Toilette

Jedes abgeteilte Iglu-Zimmer war anders gestaltet und beleuchtet. Ein gemütliches Eisbett mit Fellen abgedeckt und ein Riesenschlafsack für Kälte bis -40 Grad stand jedem zur Verfügung.

Zu später Stunde wurde eine kleine, interessante und schöne Nachtwanderung unternommen. Der Schnee knirschte wie Puddingpulver, es war fast windstill und der aufgehende Mond beleuchtete die Felsen rund um das Zugspitzplatt – herrlich… Wem danach kalt war oder wer noch Lust hatte konnte mitten in der Nacht draußen in die Sauna und den Whirlpool gehen.

Gute Nacht in 2600m Höhe… Das haben nicht alle so ganz vertragen – es herrschte ein reges Begängnis im Iglu 😊. Ich war drei Mal wach und habe mir draußen den schönen Nachthimmel und die einmalige Kulisse angesehen. Nicht dass man auf dem Eisbett schlecht gelegen oder im Schlafsack gefroren hat – ach übrigens, alles, von der Wasserflasche über das Handy bis zu den Skisachen und Rucksack wurde darin verstaut – nein, es war irgendwie die innere Unruhe irgend etwas zu verpassen…

Guten Morgen… Nach nicht waschen und Zähne putzen und einem lauwarmen Tee wurde zur Morgentoilette und zum gemütlichen Frühstück in das Gletscherrestaurant Sonnalpin gewandert…

Danach mussten wir aber gaaaaanz schnell raus in die Sonne und auf die Ski oder lieber Ski fahren schreiben?, bevor die Massen die Pisten stürmen.




Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos | 1 Kommentar

Erster Sommertag des Jahres

Heute gab es in den erzgebirgischen Tälern den ersten Sommertag des Jahres. Von den offiziellen DWD-Stationen schaffte es Aue mit 26,1°C über die 25°-Sommertag-Marke. Das ist zwar kein Monatsrekord, aber zumindest der höchste Wert der ersten Aprildekade (bisher 23,8°C am 3.04.2011) und insofern auch der früheste hier registrierte Sommertag. Aber auch an zahlreichen Stationen anderer Messnetze und Privatstationen wurden die 25°C erreicht und Dekadenrekorde gebrochen. Nachfolgend eine sicher nicht vollständige Tabelle der DWD-Stationen und wärmsten Privatmessungen von wetternetz-sachsen.de.

Verantwortlich dafür ist eine  ist eine markante Südanströmung, welche warme und trockene Luftmassen direkt aus Nordafrika zu uns bringt. Im Oberrheingraben meldete Ohlsbach mit 30,1°C sogar den ersten und bisher frühesten heißen Tag des Jahres.

Morgen könnte es sogar noch etwas wärmer werden, wenn nicht der zunehmende Saharastaubeintrag vermehrt zu Wolkenbildung und Sonnentrübung führt. Nach dem bisher wärmsten Wochenende des Jahres geht es auch am Montag in vielen Landesteilen warm weiter. Ab Dienstag erfolgt von Westen ein markanter Wettersturz. Eine Schauerfront überquert Deutschland von West nach Osten und lässt die Temperaturen auf +10 bis +15 Grad zurückgehen. Uns wird diese Kaltfront aber voraussichtlich erst am Abend erreichen, so dass auch der Dienstag im Vorfeld nochmals sehr warm werden könnte.

Wie es danach weitergeht, ist noch unklar. Je nach Modell könnten sich die kühleren (also eigentlich für April normalen) Temperaturen etablieren oder sich der Frühling schnell wieder durchsetzen.

Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

Erzgebirgswetter März 2024

Der Monat war in der Statistik deutschlandweit der wärmste März seit Messbeginn im Jahr 1881. Er war nach dem Februar der zweite Monat in Folge mit einem neuen Temperaturrekord, was es zuletzt 2018 mit dem damaligen April und Mai gab. Das Niederschlagssoll wurde im Westen und Südwesten übererfüllt, nach Osten hin wurde der Regen aber immer weniger. Das Saarland war das nasseste Bundesland, Sachsen das trockenste. Und auch die beiden trockensten Stationen liegen in Sachsen, in Riesa fielen im gesamten Monat nur 7,3 mm und in Plauen im Vogtland lediglich 8,1 mm. Im Vergleich dazu: Balderschwang im Allgäu heimste im Monat März 226,6 mm Wasser ein. Die Sonne war hingegen recht ausgeglichen.

Im Erzgebirge belegten der Monat an den drei Stationen auf dem Erzgebirgskamm den zweiten Platz nach 2014, wahrscheinlich vor allem deshalb, weil die sonst wintertypischen Inversionswetterlagen in diesem Jahr komplett ausblieben. In Marienberg, Aue und in der 142-jährigen Chemnitzer Reihe belegte er wie auch im gesamtdeutschen Gebietsmittel Platz 1. Interessanterweise lag das Märzmittel dennoch nur rund 1 Grad über dem des Februars, was noch einmal die enorme Anomalie des Vormonats herausstellt.

Deutlich zu kalte Phasen gab es im März kaum und von Märzwinter fehlte jede Spur. Lediglich am 24. und 25. März gab es einige Schneeschauer, die zumindest höhere Lagen mal vorübergehend in Weiß tauchten. Der Fichtelberg bekam immerhin 7cm ab, was die größte Schneehöhe des Monats darstellt. Zwar gab es auch am 7. und am 19. März einen markanten Vorstoß kalter Luftmassen polaren Ursprungs, doch konnten diese die Temperaturen nur für jeweils 24 Stunden ordentlich nach unten absacken lassen. Offiziell wurde in Hoyerswerda in der Oberlausitz am 19. mit -7,3 °C der bundesweit tiefsten Wert verzeichnet. Aber Kühnhaide wäre nicht Kühnhaide, wenn es diesen Wert nicht unterboten hätte, insofern hält die Station im Schwarzwassertal mit -8,3°C am Morgen des 18. inoffiziell dagegen.

Temperaturverlauf auf dem Fichtelberg. Quelle: sklima.de

In den letzten Märztagen trieb eine markante Südwestwetterlage die Temperaturen auf die Spitze und in der Niederlausitz war zum Monatsende der erste Sommertag zum Greifen nah. Bedingt durch Saharastaub geförderte Wolkenbildung stiegen die Temperaturen tagsüber aber nicht so stark an wie vorhergesagt. So meldeten Cottbus und Klitzschen bei Torgau am 30. März „nur“ ein Maximum von je 24,9 °C, was die bundesweiten Höchstwerte darstellt. Die erzgebirgischen Warmstationen Schwarzenberg-Oswaldtal (privat) und Aue (offiziell) hielten mit 23,5°C bzw. 23,1°C hier ganz gut mit.

Auch die Nacht zum 31. März blieb in Sachsen ungewöhnlich warm und mit einem Minimum von 14,7°C verzeichnete Kubschütz im Landkreis Bautzen nicht nur die das deutschlandweit höchste Minimum des Monats, sondern stellte auch einen neuen Stationsrekord auf, welcher nur 0,3°C über dem deutschlandweiten Absolutrekord liegt, den 5 Stationen in der warmen oberrheinischen Tiefebene innehalten. Aber auch erzgebirgische Stationen stellten neue Rekorde auf, so Marienberg mit 12,2°C (bisher 10,6°C am 23.03.2023), Chemnitz mit 11,4°C (bisher 10.7 am 23.03.2023), Carlsfeld mit 10,2°C (bisher 7.3 am 21.03.2014) und sogar der Fichtelberg mit 9,7°C (bisher 8.6 am 30.03.1968).

Trotz zahlreicher Wolken konnten sich die Niederschlagsfelder nicht so richtig durchsetzen und scheiterten häufig an einer Pattsituation zwischen einem Hoch über dem Osten und einem Tief auf dem Atlantik. Diese Konstellation führte dazu, dass Niederschlagsfelder nach Osten zu blockiert wurden und hier kaum noch etwas ankam. So fielen auch im Erzgebirge nur zwischen 10 und 30 mm Niederschlag, was etwas einem Drittel des Solls entspricht.

Die Sonne machte im Erzgebirge hingegen einige Überstunden, nur der Fichtelberg steckte immer wieder in tiefen Wolken und wurde öfter beschattet.

Durch den frühen Vegetationsbeginn in diesem Jahr ist die phänologische Entwicklung bereits weit fortgeschritten und hat teilweise bis zu 4 Wochen Vorsprung. Der Vorfrühling ist bereits abgeschlossen und zählt wohl zu den 5 frühesten Vorfrühlingen seit 1950.

Bis zum Monatsende hat bis in Lagen von etwa 800 Metern der Erstfrühling eingesetzt, der mit dem Erblühen der Forsythie begann. Erste Hängebirken verteilten ihre Pollen und trieben Laub aus, Lärchen zeigten erste Nadeln und vereinzelt blühten die Magnolien. Noch weiter ist die Natur im Süden des Landes, wo bereits erste Rapsfelder in Vollblüte stehen. Oder am Rhein, wo die in der dritten Märzdekade die Apfelblüte sogar den Vollfrühling einleitete.

Rapsblüte in Brannenburg im oberbayrischen Inntal. Fotos (aufgenommen am 30.03.2024): Birgit Rudeck

Veröffentlicht unter Wetterrückblick | Verschlagwortet mit , | Kommentar hinterlassen

Teile des Bernsteinzimmers gefunden?

Gefundene Schätze an der Zwickauer Mulde, wo es im Winter streckenweise doppelt soviel regnete wie normal

Der Poppenwald zwischen Aue und Hartenstein ist ein 80 Hektar großer Mischwald im Westerzgebirge, in welchem – erzgebirgsuntypisch – drei Viertel der Bäume Laubbäume wie Eichen, Birken und Buchen sind. Geheimnisvolle Baumzeichen, seltsame Steine und mysteriöse Geschichten beflügeln schon lange die Phantasie von Heimatforschern und Schatzsuchern. Nicht wenige vermuten hier das legendäre Bernsteinzimmer oder den ebenfalls nach Kriegsende verschwundenen Familienschatz der Hohenzollern.

Denn im März und April 1945 hatten SS-Posten das Gebiet abgeriegelt. Weshalb, weiß man bis heute nicht. Erzählungen nach seien LKW in den Wald gefahren und Güterzüge haben auf der Eisenbahnstrecke am Waldrand gehalten. Möglichkeiten, Schätze zu verbergen, sind in dem Wald genügend vorhanden: alte Stollen, unerforschte Höhlensysteme oder ein stillgelegter Steinbruch, in dem es zu Kriegsende zu Explosionen kam und der heute verschüttet ist. Und dann gibt es rätselhafte in Baumrinden geschnitzte Zeichen wie ein Skarabäus, ein Adler, ein Pfeil oder seltsame Buchstaben, welche mit den Bäumen in die Höhe gewachsen sind.

Nun wurden durch die großen Niederschläge im letzten Winter an der Zwickauer Mulde im Bereich des Poppenwaldes einige Schätze freigespült. Auch wenn diese noch wissenschaftlich untersucht werden und noch keine Ergebnisse bekannt sind, werden die Spekulationen auf den hiesigen Verbleib der Schätze neu angekurbelt. Es bleibt also spannend.

Edit 02.04.2024

Die meisten haben sich nicht hinters Licht führen lassen und natürlich sofort gemerkt, dass es sich um einen Aprilscherz handelt 😉

Das schöne Bild oben, welches uns zu dieser Idee animierte, wurde uns von Andrea Frenzel zur Verfügung gestellt und zeigt gefrorene Tautröpfchen in einem Mundloch im Zschopautal. Vielen Dank dafür!

Aber was haben wir da nur angerichtet, der Poppenwald war gestern komplett überfüllt …. 😉

Veröffentlicht unter Sonstiges | 2 Kommentare

Wüstengruß am Ostersamstag

Blick vom Kalten Muff über das saharastaubige Erzgebirge (ch)

Wie im gestrigen Artikel bereits erwähnt, zog in der Nacht zum Samstag eine ausgeprägte Saharastaub-Wolke nach Mittel- und Südeuropa. Innerhalb weniger Stunden ging die ungewöhnliche Fernsicht vom Freitag auf ein Minimum zurück, als hätte man eine milchigweiße Decke über das Erzgebirge gelegt.

Verantwortlich war ein riesiger Tiefdruckkomplex, dessen Zentren vom Atlantik westlich und nordwestlich von Großbritannien über die Iberische Halbinsel bis nach Westafrika reichte. Dadurch gelangten wir in eine südwestliche Strömung, mit welcher nicht nur sehr warme Luftmassen, sondern eben auch Saharastaub zu uns gelangte. Aufgrund großer Winde wurde der Sand aufgewirbelt und eine kompakte Wolke über die Alpen hinweg nach Deutschland sowie angrenzende Nachbarländer verfrachtet (→ siehe Animation). So konnte auch Matthias Barth (mb), der sich zum Zeitpunkt im Riesengebirge befand, beeindruckende Bilder machen.

Der Saharastaub schlug sich auch in den Feinstaubmessungen nieder. Vielerorts wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft schon am Vormittag deutlich überschritten. Örtlich wurde mehr als das Fünffache gemessen. Die Tageshöchstwerte schwankten – je nachdem ob es die Sonne noch durch die dichte Wolkendecke schaffte oder nicht – zwischen 23,5°C im Schwarzenberger Oswaldtal und 15,7°C auf dem Fichtelberg.

In Sachsen (und Deutschland) wurde der offizielle Höchstwert in Klitzschen bei Torgau gemessen, wo mit 24,9°C fast ein Sommertag erreicht wurde. Bei den Privatstationen von wetternetz-sachsen.de lag der Wärmepol im nördlichen Großraum Chemnitz. Während an der 416 Meter hoch gelegenen DWD-Station am Südrand der Stadt „nur“ 22,8°C gemessen wurde, meldeten die Privatstationen mit 26,4°C in Rochlitz, 26,1°C in Frohburg, 25,9°C in Burgstädt , 25,5°C in Chemnitz-Borna und 25,0°C in Mittweida erste Sommertage.

Am heutigen Ostersonntag haben sich dank Kaltfrontdurchzug zwar große Teile der Saharastaubwolke verflüchtigt, die Luftqualität ist allerdings nach wie vor ziemlich mies. Der restliche Staub wird wohl erst durch Regenfälle rausgewaschen, die frühestens am Dienstag zu uns kommen sollen. (ch)

Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos | 1 Kommentar

29.03.2024 Föhn mit guter Fernsicht

Blick nahe Sebnitz in Riesengebirge mit mächtigen Föhnwolken darüber. (ch)

Gestern brachte die Warmfront des Tiefs ONEGA, welches von Spanien in Richtung Norddeutschland zog, etwas Regen mit sich. Das Erzgebirge bis in die Sächsische Schweiz wurde allerdings komplett ausgespart, denn hier machte sich Föhn breit und sorgte nicht nur für sehr gute Fernsichten, sondern auch für ungewöhnliche Wolken. Nach Osten zu bildeten sich vor allem in Richtung Riesengebirge geblickt mächtige Föhnwolken (lenticularis), die sowohl von mir in der Sächsischen Schweiz und von Matthias Barth direkt im Riesengebirge festgehalten wurden. Auf der Schneekoppe wurden am Morgen mit 130 km/h Windstärke 12 gemessen, in Lichtenhain-Mittelndorf „nur“ 52 km/h (Bft 7), wobei der Wind in ungeschützten Lagen um einiges höher gewesen sein dürfte.

Nach Nordwesten zu schloss sich eine abwechslungsreiche Asperitas-Wolkendecke an. Und wieder lag – wie bei allen vorherigen Beobachtungen der Jetstream direkt über uns (→ siehe Animation). Kurz vor Dresden liefen schließlich Schauer auf den Asperitas auf, der scheinbar als Barriere diente und diese vor Ort in langen Virga-Streifen auflöste. Das heißt, dass sich unter den Schauern eine trockenere Luftschicht geschoben hatte, welcher den Regen auf seinen Weg nach unten verdunsten ließ. Leider konnte ich von diesem spannenden Wolkenspektakel nicht viele Fotos machen, da wir auf der Autobahn in Richtung Schwarzenberg unterwegs war. Ein paar sind es dann doch geworden.

In der Nacht zog Saharastaub auf, über den wir in einem separaten Artikel berichten. (ch)

Veröffentlicht unter Aktuelle Wetterinfos, Besondere Wolken und Wolkenkunde | Verschlagwortet mit , , , | Kommentar hinterlassen

Frohe Ostern!

Wie so oft zum Osterfest
wollt‘ ich auf Sachsens Hochpodest
ein letztes Mal die Skier wetzen
um den Berg hinabzuhetzen.

Doch beim Huflattich verstarben
Hoffnungen in Sonnenfarben,
der Winter lange schon verrann,
auch oben klopft der Frühling an.

Selbst ein Besuch der Wetterwart‘,
bringt nix, Leut sind eingespart.
Doch könnt‘ ich übers Messfeld hoppeln
und für die Warte minijobbeln…;-)

Wir wünschen allen Besuchern unserer Seite ein schönes Osterfest!

Veröffentlicht unter Sonstiges | 1 Kommentar