Rückblick auf den Jahrhundertsommer 2018

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Mit 2018 ist der wärmste Sommer zu Ende gegangen, welcher in der 102-jährigen Statistik der Wetterwarte Fichtelberg registriert wurde. Betrachtet wurde der Meteorologische Sommer vom 1. Juni bis 31. August. Nachfolgend haben wir zudem den gefühlten Halbjahressommer von April bis September analysiert. Denn seit April wurde das Wetter in Mitteleuropa fast durchgehend durch Hochdruckeinfluss bestimmt. Nach den Rekordmonaten April und Mai waren auch die drei Sommermonate viel zu warm. Zwar belegten sie als Einzelmonate keine Spitzenplätze mehr, aber in der Summe war der Sommer 2018 um 0,1°C wärmer als der bisherige Rekordsommer 2003. Allerdings wurden kaum Einzelrekorde geknackt. So lag das Temperaturmaximum von 26,7°C weit vom bisherigen Spitzenwert 30,8°C aus dem Jahre 1983 entfernt. Die 8 Sommertage kamen nicht an die 13 von 2015 heran und auch die 32 Bergsommertage reichten nicht zum Rekord.

Auf dem Fichtelberg erreichte aber die langanhaltende Trockenheit einen Rekordwert. Mit 159,4 l/m² wurde der bisherige trockenste Sommer von 1952 (173,7 l/m²) unterboten. Während die meisten Teile des Erzgebirges bei einer sommerlichen Niederschlagssumme zwischen 100 und 160 l/m² allmählich austrockneten, schien das an der Talsperre Saidenbach gelegene Forchheim (4 Kilometer nordöstlich von Pockau) alle großen Schauer für sich gepachtet zu haben und kam mit einer Dreimonatssumme von 307,9 l/m³ auf den dreifachen Niederschlag von z.B. Chemnitz.

In der Sonnenbilanz erreichte 2018 mit 686,1 Stunden nur Platz 3 nach 1976 und 2003. Am längsten schien sie in Marienberg, wo mit 827,6 Stunden auch der Stationsrekord geknackt wurde. (ch, gf)

Sommer 2018

Halbjahres-„Sommer“-Auswertung

Nun möchten wir noch einen Blick auf den gesamten Endlossommer werfen, der im April begann und von einigen Unterbrechungen abgesehen bis in den Oktober hinein andauerte. Betrachtet man also den Halbjahres-„Sommer“ von April bis September in der Statistik, so wird die Ungewöhnlichkeit dieser langen und sehr warmen Hochdruckwetterlage deutlich. Mit einem Halbjahresmittel von 11,8°C werden andere warme Sommer wie 2003, 1947 (je 10,3°C) oder 2015 deutlich in den Schatten gestellt. Mit 7 Sommertagen (Max > 25°C) lag 2018 zwar nicht an der Spitze – auf dem Gipfel wurde ja auch keine rekordverdächtige Hitze verzeichnet – aber die 43 Bergsommertage (Max > 20°C) belegten Platz 1 nach 2003 (42) und 1947 (41) und machen die lange Andauer der Wärme deutlich. Auch die Sonnenscheindauer knackte mit 326,1 Stunden das bisherige Spitzenjahr von 2003. Nachfolgend die genauen Plazierungen:

Höchstes Temperaturmittel
1. 11,8°C (2018)
2. 10,3°C (1947+2003)
4. 10,1°C (2015)

Höchste Sonnenscheindauer
1. 1341,2h (2018)
2. 1305,9h (2003)
3. 1256,1h (1976)

Geringster Niederschlagssumme
1. 326,1 l/m² (1893)
2. 342,7 l/m² (1947)
3. 381,5 l/m² (1934)
4. 382,2 l/m² (2018)

Anzahl Sommertage (Max >25°C)
1. 13 (2015)
2. 9 (1947)
3. 8 (1921)
4. 7 (1943, 1971, 2013, 2018)

Anzahl Bergsommertage (Max >20°C)
1. 43 (2018)
2. 42 (2003)
3. 41 (1947)

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