Wie schon in diesem Artikel erwähnt, war der letzte Sommer ein Jahrhundertsommer, der durch eine ausgeprägte Hitzeanomalie und hitzebedingter Dürre charakterisiert wird. Die Sommermittelwerte von 2003 wurden nicht erreicht, woran vor allem die ungewöhnlich lange Schafskälte im Juni „schuld“ war. So wurde in Deutschneudorf-Brüderwiese im mittleren Erzgebirge am 17.06. mit 0,2°C die tiefste Sommertemperatur in ganz Deutschland gemessen.
Dennoch wurden einige Temperaturrekorde gebrochen. So wurde in der seit 1983 existierenden DWD-Station Kitzingen am 5. Juli mit 40,3°C ein neuer nationaler Temperaturrekord aufgestellt und am 7. August bestätigt. Die bisherigen Rekordhalter Karlsruhe und Freiburg (mit 40,2°C) wurden also abgelöst. Allerdings hinkt dieser Rekord etwas. Denn in Karlsruhe wurden am 7. August sogar 41,2°C gemessen, allerdings gehört die Station nicht mehr zum offiziellen Messnetz des Deutschen Wetterdienstes. Und in Freiburg wurde die Station von der Altstadt zum vergleichsweise kühleren Flugplatz verlegt. Insofern sind höhere Werte nicht auszuschließen.
In unserer Region wurde nur in Plauen am 7.08. mit 37,8°C der bisherige Temperaturrekord von 36,9°C aus dem Jahre 2003 übertroffen, die anderen Stationen kamen nicht an die Altrekorde heran. Dennoch registrierten die meisten Stationen im ersten Julidrittel und in der ersten Augustwoche eine Rekordanzahl an heißen Tagen (Temperaturmaximum ≥ 30°C), Sommertagen (Max ≥ 25°C) und Tropennächten (Min ≥ 20°C). Hier ist vor allem der Fichtelberg zu erwähnen, der vor 2015 nie eine tropische Nacht seit Beginn der Messreihe 1916 registrierte, 2015 waren es allerdings gleich 4. Außer Plauen und Aue konnten auch alle anderen Stationen ihre bisherigen Tropennacht-Rekorde brechen.
Die Niederschlagbilanz ist in der Gesamtsumme relativ augeglichen. Jedoch liefert die Statistik auch hier ein falsches Bild, denn ein Großteil des Niederschlags fiel an wenigen Tagen Mitte August (siehe diesen Artikel). Die Hitze dörrte nach Gewitterregen die Böden schnell wieder aus und wer seine Pflanzen über diesen Sommer bringen wollte, kam nicht umhin, fleißig nachzugießen.
Heute ist meteorologischer Herbstanfang und auch das Wetter stellt sich allmählich um. Gegen Abend kam es zu einem Temperatursturz um mehr als 10°C und anschließend geht es mit Tageshöchsttemperaturen, die kaum noch 20°C erreichen bis zum Wochenende wechselhaft weiter. (ch)