Die letzte Winterinsel in Deutschland

Blick auf die Zugspitze 2962 m NN von Ehrwald aus.

Dort oben ist auch jetzt noch richtiger Winter mit knapp 4 Meter Schnee !!!

Vor Ostern durften wir, dank des genialen Geburtstagsgeschenkes von meiner lieben Familie auf dem Zugspitzplatt Ski fahren und im Iglu übernachten 😊.


Auf dem Zugspitzplatt befindet sich ein relativ kleines Skigebiet und liegt auf einer Höhe zwischen 2000 und 2700 m NN. Es ist relativ windgeschützt und sehr schneesicher. 20 km blaue und rote Pisten stehen zur Verfügung, diese sind oft sehr schmal und nicht allzu lang. Bei den vielen Skifahrern herrscht dadurch ein ziemliches Gewusel und die Pisten sind bei Neuschnee zerfahren. Ski fahren geht, aber es gibt wesentlich attraktivere Skigebiete… „Note 3“

Wie der schöne Berg allerdings „zugebaut“ ist und wie der kleine Rest vom Gletscher durch die Pistenraupen „bearbeitet“ wird, darüber darf man in dem Moment nicht nachdenken ☹.

Also…, es machte trotzdem Spaß und es war ein gaaanz faszinierendes Erlebnis bei blauem Himmel, Sonne, 420 cm knirschendem Pulverschnee und minus 10 Grad da oben Ski zu fahren.

Abendstimmung auf dem Berg bei minus 15 Grad

Und nun kommt der zweite und eigentliche Höhepunkt – Übernachtung im „Iglu-Dorf Zugspitze“.

Eine richtige Vorstellung was mich erwartet hatte ich nicht – wollte es auch nicht wissen – Überraschung eben. Nur eins war mir als „Fichtelberg Wetterfrosch“ klar, die wärmsten Sachen und davon zwei Schichten müssen mit auf den Berg.

Das Iglu-Dorf besteht aus 3 Meter dicken Wänden und man hat 1,5 Meter Schnee und Eis über dem Kopf. Es gibt darin 14 Schlafiglus, ein Gemeinschaftsiglu, 2 Toiletten, draußen eine Sauna und einen Whirlpool (allerdings nicht für mich – bin ja Kälte Fan 😊)

Es geht los…. Auf dem Zugspitzplatt in 2600 m Höhe sind es jetzt minus 15 Grad, über der Schneedecke – „an unseren Füßen“ sogar minus 19 Grad. Betritt man die faszinierende, glitzernde Eishöhle dann wird es gleich warm. Genau Null Grad, plus/minus 2 Zehntel sind die Temperaturen innen. Als erstes durften wir einen Rundgang machen und alles besichtigen.

Im großen Gemeinschaftsiglu ist ein Tresen aufgebaut. Dort bekommt man vom heißen Wasser über Tee bis Whisky so ziemlich alles. Es lohnt sich aber einen Thermobecher mitzunehmen, in normalen Tassen ist der heiße Glühwein schon beim Einfüllen kalt ☹. Bei einer Brotzeit und zu später Stunde Käsefondue besteht die Möglichkeit sich zu unterhalten, andere Menschen kennenzulernen, Spiele zu spielen…

Gemeinschaftsiglu

Die Iglu-Toilette ist nichts für Hygieneliebhaber… 😊 Denn es gibt kein Wasser, geht ja bei Dauerfrost nicht… Also, zum Hände „waschen“ wird Händedesinfektionsmittel verwendet und am Papierhandtuch abgeschmiert und Zähne putzen muss da ausnahmsweise auch ausfallen…

Iglu-Toilette

Jedes abgeteilte Iglu-Zimmer war anders gestaltet und beleuchtet. Ein gemütliches Eisbett mit Fellen abgedeckt und ein Riesenschlafsack für Kälte bis -40 Grad stand jedem zur Verfügung.

Zu später Stunde wurde eine kleine, interessante und schöne Nachtwanderung unternommen. Der Schnee knirschte wie Puddingpulver, es war fast windstill und der aufgehende Mond beleuchtete die Felsen rund um das Zugspitzplatt – herrlich… Wem danach kalt war oder wer noch Lust hatte konnte mitten in der Nacht draußen in die Sauna und den Whirlpool gehen.

Gute Nacht in 2600m Höhe… Das haben nicht alle so ganz vertragen – es herrschte ein reges Begängnis im Iglu 😊. Ich war drei Mal wach und habe mir draußen den schönen Nachthimmel und die einmalige Kulisse angesehen. Nicht dass man auf dem Eisbett schlecht gelegen oder im Schlafsack gefroren hat – ach übrigens, alles, von der Wasserflasche über das Handy bis zu den Skisachen und Rucksack wurde darin verstaut – nein, es war irgendwie die innere Unruhe irgend etwas zu verpassen…

Guten Morgen… Nach nicht waschen und Zähne putzen und einem lauwarmen Tee wurde zur Morgentoilette und zum gemütlichen Frühstück in das Gletscherrestaurant Sonnalpin gewandert…

Danach mussten wir aber gaaaaanz schnell raus in die Sonne und auf die Ski oder lieber Ski fahren schreiben?, bevor die Massen die Pisten stürmen.




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Eine Antwort zu Die letzte Winterinsel in Deutschland

  1. joergmatschullat schreibt:

    Liebe Claudia,

    mit nachträglich herzlichen Grüssen und Glückwünschen zum Geburtstag ein Hoch auf dieses wunderbare Geschenk.

    Herzlich

    Joerg

    >

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