Wochenrückblick – Beginn des Vollfrühlings

Aus Urlaubsgründen gibt es einen zusammenfassenden Wochenrückblick, um die spannende Wetterwoche Revue passieren zu lassen.

Nach dem ersten Sommertag am 6. April folgte im Erzgebirge nach sonntäglicher Unterbrechung mit Temperaturen bis „nur“ 24°C am Montag ein weiterer Sommertag. Aue übertraf den gerade erst aufgestellten Rekord der ersten Aprildekade mit 28,4°C ein weiteres Mal um 2 Grad. Auch die 21,4°C auf dem Fichtelberg waren jenseits aller bisher gemessenen Dekadentemperaturen. Die Top 10 der 134-jährigen Temperaturreihe führen nun vier Apriltage in diesem Jahr an.

Die 10 höchsten Tagesmaxima der ersten Aprildekade auf dem Fichtelberg in der Temperaturreihe 1890-2024. Quelle: sklima.de

Aufgrund dieser außergewöhnlichen Temperaturen endete auch die erste Aprildekade außergewöhnlich. In Aue lag das Dekadenmittel mit 14,0°C ganze 2,4K über dem zweitplatzierten Jahr 2009 (11,6°C). Der Fichtelberg meldete mit 8,4°C „nur“ ein Vorsprung von 1,4K auf den Platz 2 im Jahre 2014 (7,0°C).

Einen Versuch, das zu ändern, startete das Tief URSULA am Mittwoch und schickte eine markante Kaltfront über das Land, welches die Tagesmaxima über 10°C absenkte. So erreichten Aue und Schwarzenberg-Oswaldtal nur noch eine Höchsttemperatur von 12,8°C. In der Folgenacht zum 11. April gab es am Erzgebirgskamm Frost bis -5,5°C (Kühnhaide).

Temperaturkurve der Privatstation Schwarzenberg-Oswaldtal. Quelle: awekas.at

In den Alpen wurde es bis auf etwa 1300 Meter herab nochmals weiß. Da ich gerade in den Südalpen verweilte, nutzte ich die Chance, um auf dem Monte Baldo in etwa 1750 Metern Höhe einen Schneemann zu bauen, auch wenn er durch reichliche Saharastaubablagerungen etwas angebräunt wurde 😉

Zurück zum Erzgebirge, hier hielt der „Kälteeinbruch“ nicht an und am Wochenende wurden in den warmen Tälern erneut die 20°C überschritten und auch der Fichtelberg hielt mit Höchstwerten über 15°C gut mit. Allerdings war es auf Sachsens höchstem Gipfel bei Böen bis Windstärke 9 nicht ganz so angenehm.

Und auch die Natur hat in der letzten Woche einen großen Sprung gemacht. Mit dem Beginn der Apfelblüte und der Blattentfaltung der Stileiche wurde der Vollfrühling eingeleitet. Selbst die Kiefern stäuben schon um die Wette. Der Holunder, der den Frühsommer markiert, steht auch schon in den Startlöchern.

Allerdings wird er erst einmal ausgebremst. Denn kommende Woche wird sehr wechselhaft und die Höchstwerte gehen mehr als 10°C zurück. In höheren Lagen kann es sogar zumindest vorübergehend weiß werden. „Wintereinbruch“ schreien die Medien … aber es ist nichts anderes als das ganz normale Wetter eines launischen Aprils, der uns einfach bisher extrem verwöhnt hat. Also erfreuen wir uns an den Schneemännern, die da kommen mögen 😉 (ch)

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