Nach einem Wetter-ereignisreichen Tag hatte auch der Abend noch eine Überraschung parat. Am Westhorizont erhob sich eine scharf abgegrenzte Wolkenkante mit einer anderen Luftmasse mit erneut sehr guter Fernsicht. Selbst der Brocken war kurzzeitig im Fernglas erkennbar, wenn auch weit entfernt von der Brockensicht, welche Gerd Franze im letzten Juli hatte. Solche Sichtweiten lassen eigentlich auf Kaltluft schließen. Dem widersprachen allerdings unsere Temperaturen, denn als die Kante nach Sonnenuntergang näher kam, stiegen diese um 19.40 Uhr bis auf 8°C an, bevor sich die Wolken dann auflösten und die Temperatur allmählich (wie in klaren Nächten üblich) absank.
Der Blick auf das Satellitenbild verriet, dass sich diese Wolkenkante von Norddeutschland bis nach Algerien über mehr als 2000 km Länge erstreckt! Adrian Leyser vom DWD nennt als Ursache einen Trog, durch welchen trockene stratosphärische Luft in die Troposphäre abfällt und zur Wolkenauflösung führt. Die erste Vermutung von Jürgen Vollmer von Wetteronline ist, dass die scharf abgegrenzten Wolken durch einen markarkant begrenzten Einschub von Saharastaub entstanden sind. Dann könnten die Kondensations- bzw. Sublimationskeime Wolken verursachen, wo sonst kaum Cirren entstanden wären. Der Verlauf bis in die algerische Wüste würde ebenso für diese These sprechen wie die schlechtere Sicht innerhalb der Wolkenzone.
Der Fall bedarf auf jeden Fall noch einer näheren Untersuchung, deren genauere Ergebnisse wir an dieser Stelle ergänzen werden. Erfreuen wir uns also erst einmal an den Bildern verschiedener Fotografen.
Edit (3.11.18): Das Thema des Tages des DWD hat sich heute dem Thema angenommen:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/11/3.html
diese Wolkenkante hatten wir hier auch erleben dürfen – leider war das wunderbare Licht viel zu schnell vorbei
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Wow … geniale Bilder.
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Wow … geniale Bilder. Ganz Prima.
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Das war aber auch ein geniales Licht.
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