Alle reden von Frühling, aber die letzte Nacht zeigte mal wieder, dass der Winter noch nicht aufgegeben hat. Nach abendlichem Aufklaren sanken die Temperaturen bis auf -7°C in den Tälern, -10°C am Erzgebirgskamm (z.B. Carlsfeld, Deutschneudorf) und -15°C in Marienberg-Kühnhaide. Am Erdboden wurden dort sogar -18,9°C gemessen.
Doch warum wird es in Kühnhaide immer so kalt? Der idyllische 560-Seelenort liegt am Oberlauf der Schwarzen Pockau, die von hier an flussaufwärts die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen bildet. Das auf 700–750 m gelegene talsohlenartige Hochtal wird durch Wälder eingerahmt. Nachts können sich bei wolkenlosem Himmel und fehlendem böhmischen Nebel Kälteseen bilden, die entstehen, wenn sich eisige Luftmassen in Tälern absetzen. Die Wälder verhindern ein Ausströmen der kalten Luftmasse.
Kühnhaide gilt als einer der kältesten bewohnten Orte Deutschlands. Am 1.02.1998 wurden dort -33,5°C registriert. Nur in Marienberg war es am 01.02.1956 mit -35,5°C noch kälter. Den deutschlandweiten Kälterekord hält der Funtensee, ein 1600m hoch gelegener Gebirgssee in den Berchtesgadener Alpen. In der Kaltluftsenke des Sees lag die Tiefsttemperatur am 24. Dezember 2001 bei minus 45,9 Grad. (ch)
Linktipp: Kühnhaider Kammwetter, private Wetterstation von Peter Weiße
Winter 1955/56 bitte😀 Oder auch Februar 1956
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