
Von Aprilwetter wurden wir in diesem Jahr mal wieder nicht verschont: Gleich der 1. Apriltag bescherte uns > 5 mm Regen. Bis zum 04. hielt die Nordostlage an. Allmählich zeigte sich die Sonne und die Tiefsttemperaturen sanken auch im Tiefland auf < 0 °C. Kurzzeitig bildete sich eine dünne Schneedecke in Zinnwald mit Dauerfrost.
Bis zum 10. regnete es nur gelegentlich aber die Sonne schien fast immer nur mit größeren Pausen. Die Temperaturen erreichten wieder gewöhnliche Werte.
Eine westliche Wetterlage, welche von einem finnischen Hoch gekontert wurde, verursachte am 11. starken Wind mit Graupel und Gewitter. Am selben Tag brach auf Kamtschatka ein Vulkan aus, deren Aschewolke – samt SO2 – über Umwege bis zu uns gelangte und intensive Sonnenauf- und Untergänge erzeugte.
Bis zum 20. regnete es regelmäßig, in Zinnwald mit Nebel. Es wurde auch Bannewitzer (18.) und Köttewitzer (20.) Nebel beobachtet. Starkregen in Sachsen und Böhmen am 13./14. verursachte erst ein mäßiges Hochwasser in den Zuflüssen und anschließend bis zum 22. ein leichtes Elbhochwasser. Die Auslöser waren „Tief Rudolf“ & „Tief Sven“.
Eine wirkliche Warmperiode war nur um den 22. zu erkennen. Von Spanien aus versorgte uns „Tief Tarek“ mit subtropischer Luft. Dazu gab es Sonne satt und es blieb trocken. In der Nacht zum 24. verursachte ein starker Sonnensturm auch über Sachsen Polarlichter.
Bis zum Monatsende wechselten sich die Wetterbedingungen wieder stark zwischen Sonne-Regen-Wolken mit zu windigen Verhältnissen. Die Temperaturen fielen konstant zu niedrig aus. Am 26. konnte letztmalig eine Schneedecke gemessen werden (Zinnwald).
Zum 3. Mal in Folge fällt ein April zu kalt aus. Diesmal lag die Mitteltemperatur zwischen 3,1 °C (Zinnwald) und 8,2 °C (Dohna & OT Köttewitz) und demzufolge 1,5 bis 2 °C unter dem Plansoll. 5 bis 15 Frosttage sprechen dieselbe Sprache, jedoch gibt es auch warme Aprilmonate mit morgendlichen Frost. In Zinnwald erreichte die Temperatur an 2 Tagen nicht die 0 °C-Grenze (Eistag). Der April ist der 3. zu nasse Monat in Folge. In Dohna fiel mit 57,0 mm noch am wenigsten Wasser vom Himmel. In Zinnwald wurden 75,9 Liter pro m2 gemessen. Die Abweichung reichte von +30 % (Bannewitz) bis +78 % (Köttewitz). Fast schon logisch schien dadurch die Sonne unterdurchschnittlich auf die Messgeräte und das im 4. von 4 Monaten im Jahr 2023. Aprilspitzenreiter war Dohna mit 141,1 h (78 %). An 18 Tagen tauchte der Zinnwalder Nebel auf aber auch in Bannewitz (2) und Köttewitz (1) lagen die Wolken auf dem Boden auf. In den Genuss eines Gewitters kam nur die Bergstation Zinnwald (11.4.). Auch an diesem exponierten Ort wurde keine Sturmböe gemessen. Der April war aber keineswegs ein zu windarmer Monat. Als einziger Ort meldete Zinnwald eine Schnee-höhe, jedoch nie höher als 1 cm. Der Mai wird eine stark wachsende Vegetation zur Folge haben und, wo keine Frostschäden auftreten, auch Vorzeichen für eine gute Ernte setzen.
Ihr Sebastian Wetzel und Norbert Märcz, Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld e.V.
Das Wetter im Vergleich:
