
Am 11.01.2022 gab es nicht nur im Westerzgebirge Halos, auch im osterzgebirgischen Zinnwald bildete sich bei -6°C Eisnebel. In diesem fotografierte Michael Panzer einen Bogen, der gegenüber der Sonne wie ein Kreuz am Horizont stand.
Bei diesem handelt es sich um den Tricker’s Gegensonnenbogen, benannt nach R.A.R. Tricker, der 1973 die Theorie zu diesem Bogen entwickelte, den er auf einer Beobachtung von 1961 von J.R. Blake in der Antarktis fand. Er entsteht an horizontal ausgerichteten Eissäulchen und ist in dieser Helligkeit ausschließlich in Eisnebel zu bewundern. In den Eiskristallen hoher Cirruswolken tritt er dagegen äußerst selten auf und ist nur schwach zu sehen.
Bei Eisnebel ist er bei Vorhandensein anderer Säulchenkristallhalos, wie zum Beispiel oberer Berührungsbogen, Infra- oder Supralateralbogen recht oft vorhanden. Leider achtet bei großen Halophänomenen nur selten jemand auf den Gegensonnenbereich, da dann einfach die hellen und farbigen Halos um die Sonne das Geschehen dominieren und das Auge auf sich ziehen. Aber wie dieses eindrucksvolle Foto zeigt: Umdrehen lohnt sich!
Auf jeden Fall Herzlichen Glückwunsch an Michael Panzner für dieses eindrucksvolle Foto und vielen Dank, dass wir es hier zeigen dürfen!

Das Phänomen habe ich nie in natura gesehen.
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