
Nicht nur die Schafe mussten frieren, auch die frisch geschorenen Alpakas der Traumweide in Oberwiesenthal. Foto: Romy Schmidt
Nachdem bereits die Eisheiligen in diesem Jahr äußerst pünktlich waren, klopfte auch die Schafskälte zum vorgesehenen Zeitpunkt an die Tür. Nach den ersten Sommertagen zum Monatsbeginn (Aue 25,6°C am 3. 06.) kühlten die Temperaturen ab 4. Juni merklich ab. Die beiden kältesten Tage waren der 6. und 7. Juni, da stieg die Höchsttemperatur nur noch auf 7,6°C (06.06.) auf dem Fichtelberg und 13,9°C (07.06.) in Aue.
Die Landschaft konnte sich zudem über reichlich Niederschlag freuen. Mit bis zu 44,5mm (Oberwiesenthal) wurden schon jetzt fast 50% des Monatssolls erreicht. Allerdings ist die im April entstandene Niederschlagsdifferenz noch nicht komplett wieder ausgeglichen, aber wir sind auf einem guten Weg, vor allem das Westerzgebirge hat das Defizit fast aufgeholt.

Monatsdifferenz-Diagramme des Niederschlags von Carlsfeld und Aue für 2020. Quelle: sklima.de
Auf den Gipfeln der Alpen fiel oberhalb von etwa 2200 Metern der Niederschlag als Schnee. Vor allem in der Nacht vom 5. auf 6. Juni gab es bis zu 20cm Neuschnee, so dass die Schneedecke auf der 2963m hohen Zugspitze auf 2,10 Meter, auf dem 3106m hohen Sonnblick-Observatorium sogar auf 3,48m anwuchs. Als kleinen Gruß an die Kollegen der früheren Wetterstation Fichtelberg baute Hermann Scheer einen Schneemann vor die Webcam, so dass wir uns bis zur Schmelze daran erfreuen konnten 🙂

Schneemann auf der Webcam vor dem Meteorologischen Observatorium Hoher Sonnblick als Gruß ins schneelose Erzgebirge. Quelle: foto-webcam.eu
Nun müssen aber die namensgebenden frisch geschorenen Schafe nicht länger frieren, denn in den kommenden Tagen gehen die Temperaturen deutlich nach oben. Allerdings entsteht bei einer labilen Luftschichtung und feucht-warmen Luftmassen ein explosives Gemisch welches sich vor allem am Wochenende in zum Teil kräftigen Schauern und Gewittern entladen wird. Eine weitere Sommerdürre ist also vorerst nicht in Sicht. (ch)