Was waren das für traumhafte Osterfeiertage? Die Sonne strahlte meist vom wolkenlosen Himmel und die Temperaturen kletterten bis auf 25°C in den Tälern (Schwarzenberg am 20.) und 15,3°C auf dem Fichtelberg. War in den letzten Jahren auf dem Schwarzenberger Ostermarkt Glühwein angesagt, so versammelten sich in diesem Jahr die Menschen auf den zahlreich am Markt aufgestellten Bänken, um in fast schon mediterraner Atmosphäre Bier oder Eis zu genießen. Seit mehr als 30 Jahren war es nicht mehr so sonnig und warm!
Doch wie kam es dazu? Der Hauptgrund ist auf jeden Fall das sehr späte Osterfest. Normalerweise ist Ostern nach dem ersten Vollmond im Frühling. Der astronomische Frühlingsbeginn fiel in diesem Jahr auf den 20. März. Wenige Stunden später, am 21. März exakt um 2.43 Uhr, trat die Vollmondphase ein. Insofern hätte der Ostersonntag auf den 24. März fallen müssen. Aber die Osterregel wurde bereits im Jahr 325 beschlossen. Der Frühlingsbeginn wurde damals ohne Uhrzeit auf den 21. März festgelegt. Der damaligen Rechenregel zufolge wurde davon ausgegangen, dass sich die Mondphasen nach 19 Jahren zum selben Datum wiederholen. Der so kalkulierte zyklische Vollmond kann nach dieser Methode allerdings vom wahren astronomischen Vollmondzeitpunkt um einen Tag abweichen. Somit ist der erste Vollmond nach dem 21. März in diesem Jahr Freitag, der 19. April. Der folgende Sonntag, 21. April, ist daher der Ostersonntag. Letztmals kam es 1962 zu solch einer sog. Osterparadoxie, die nächste wird 2038 eintreten.
Von dieser Regel konnten wir in diesem Jahr nur profitieren. Denn anstatt einem schaurig-kühlem Osterfest, wie wir es Ende März gehabt hätten, zauberte uns das Skandinavienhoch KATHARINA traumhaftes Osterwetter mit viel Sonnenschein. Nur in den Nächten machte sich die trockene Luft bemerkbar, denn durch große nächtliche Abstrahlung sanken die Temperaturen vereinzelt noch mal in den Frostbereich (Schwarzenberg bis -2,6°C, Kühnhaide bis -6,4°C).
Ein Glück den Daheimgebliebenen, denn eventuelle Spanienurlauber hatten das Nachsehen. Dort fiel die Feiertage hindurch Starkregen. In der Hafenstadt Xàbia summierten sich die Regenfälle in nur 9 Stunden auf 254 Liter pro Quadratmeter!
Ja, ok, auch wir haben Regen bitter nötig, aber bei uns kommt er zum Glück ein Wochenende nach Ostern. Ab Freitag wird es deutlich kühler und nasser. Aber wen stört es dann schon … (ch)