Was ist denn heute los? Trotz trockener Luft ist eine grausige Sicht. Und egal, wo man hin kuckt, alles ist gelb.
Die Lösung ist die in diesem Jahr sehr frühe Fichtenblüte. Alle 4 bis 7 Jahre gibt es eine so genannte „Angstblüte“, die auf Wasserknappheit, starke Kälteperioden oder Nährstoffmangel hindeutet. In diesem Jahr könnten sowohl die starken Kälteperioden im März als auch die Seit Jahresbeginn andauernde Wasserknappheit dazu geführt haben. Fast schon sommerliche Temperaturen lassen die normalerweise zwischen Mai und Juni stäubenden Fichten in diesem Jahr schon viel eher und vor allem nahezu gleichzeitig blühen. Zu der Blütenexplosion kommen heute Windböen bis knapp 100 Stundenkilometern auf dem Fichtelberg und 70km/h im Flachland (Lichtentanne, Chemnitz), die den Blütenstaub aus den Wäldern herauswehen und sich vom Winde forttragen lassen. Dieses Video von Stephan Messner zeigt die stäubenden Fichten eindrucksvoll:
Gestern Abend waren sogar Pollenkoronen zu sehen. Das sind farbige, bei tiefer Sonne nicht ganz symmetrische Ringe um Sonne und Mond, die durch Lichtbeugung an den Blütenpollen entstehen. Allerdings sind sie fast ausschließlich bei klaren Himmel zu sehen, das wird heute sicher schwierig. Dennoch sollte man auch danach die Augen aufhalten. Am besten sind sie dann zu sehen, wenn die Sonne durch Wolken, ein Hausdach oder Ähnliches abgedeckt wird. (ch)