Kaltluftnachschub

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Schauer über dem Sparringberg in Oberwiesenthal

Das Wetter an den bisherigen Ostertagen war im Gegensatz zum eingeweißten Nordosten des Landes im Erzgebirge überwiegend besser als vorhergesagt. Zwischen einzelnen Schauern, die bis ins Flachland als Schnee oder Graupel fielen, schien immer mal wieder und zum Teil auch länger anhaltend die Sonne. Selbst auf dem Fichtelberg blieb der Schnee immer nur kurzzeitig liegen.

Aber der Winter gibt nicht auf und will uns in den kommenden Tagen nochmal richtig zeigen, was er selbst im April noch drauf hat. Bereits am Ostermontag wird Tief PETER bis 600 bis 800 Metern hinunter Schnee bringen. Anschließend wird es noch kälter und am Mittwoch und Donnerstag schaffen es die Höchstwerte in den Tälern kaum noch über 0°C, im Bergland herrscht Dauerfrost. In den Nächten soll das Thermometer bis auf -7°C in den Tälern und -10°C in den oberen Kammlagen absinken. Man kann nur hoffen, dass die schon reichhaltige Baumblüte keinen größeren Schaden nimmt.

Am Wochenende wird es etwas wärmer, ob nur vorübergehend oder dauerhaft, darüber sind sich die Modelle noch nicht so recht einig. Nach dem amerikanischen Modell gefällt dem Hochdrucksystem seine momentane Position bei England und es wird sich noch etwas weiter nach Nordwesten ausdehnen. Dann bleiben wir weiterhin in einer nördlichen Grundströmung, was die Temperaturen auch in der letzten Aprilwoche nochmal empfindlich kalt ausfallen lassen kann. Leider lassen auch die anderen Modellläufe nur wenig Spielraum für wärmere Varianten offen, so daß mit großer Wahrscheinlichkeit auch die dritte Monatsdekade zu kühl ausfallen wird.

Aber sind denn solche Kälteeinbrüche denn normal? Normal vielleicht nicht, aber sie kommen immer wieder vor. Vor zwei Jahren fiel zu Ostern Anfang April ebenfalls Schnee bis ins Flachland und es gab frostige Nächte bis -10°C (Deutschneudorf). Schaut man weiter zurück, findet man im April 2003 in der ersten Dekade einen drastischen Kaltlufteinbruch mit Schnee und Minustemperaturen bis -12°C (Carlsfeld). In Erinnerung ist auch der markante Kaltlufteinbruch vom 10. bis 14. April 1986. Damals gab es selbst im Flachland 10 bis 30 cm Schnee und Tiefsttemperaturen bis -14°C (Fichtelberg). Den größten auf dem Fichtelberg registrierten Kälterückfall gab es Anfang April 1929, als die Temperatur mehrere Tage in Folge auf unter -10°C sank und in der ersten Woche insgesamt ein halber Meter Neuschnee fiel. Nicht ganz so kalt, aber noch mehr Weiß von oben brachte der April der Jahre 1917 (vom 16.-23.4.: 90cm Neuschnee) und 1965 (23.-30.4.: 65cm Neuschnee). Ganz so schlimm wird es in diesem Jahr dann doch nicht werden … (ch)

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3 Antworten zu Kaltluftnachschub

  1. Roland schreibt:

    Dann muss man wohl mit dem pflanzen der Tomaten noch etwas warten, die sind nämlich frostempfindlich, aber der Schnee in den Bergen wird für schöne Motive sorgen, noch schönen Ostermontag 😉

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  2. ch schreibt:

    Wolfgang hätte sicher nix dagegen, wenn die Tomaten erfrieren 😉 Ich hoffe auch auf schöne Motive, gern auch was Buntes in Eiskristallen…
    Auch Dir noch schöne verbleibende Ostern
    Claudia

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    • Roland schreibt:

      Ach ja, das hatte ich ja vergessen, aber trotzdem muss man bei einigen Aktionen im Garten Vorsicht walten lassen bevor alles erfriert, viel Glück für interessante Motive und noch schönen Ostermontag 🙂

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